Cabot Trail - Cape Breton

Am nächsten Morgen nahm ich meine mehrtätige Reise zum Cape Breton in Angriff. Da ich möglichst viele Tag im Nationalpark verbringen wollte, fuhr ich am ersten Tag 6h hoch zum Cape. Als die Sonne bereits ziemlich tief stand, erreichte ich den Parkeingang und hatte das perfekte Licht für die Carbot Trail Strasse. Die Farbenpracht der Bäume hätte nicht perfekter sein können - ich vergizelte schier. Durch eine Empfehlung habe ich die kommenden Nächte im Hostel the Church verbracht. Was für ein Hostel. Das Hostel ist sehr familiär, jeden Abend gibt es ein Lagerfeuer, wo sich sogar noch Einheimische treffen. Es werden Spiele wie Nageln oder Hufeisen werfen gespielt. Perfekt um schnell Anschluss zu finden. Jason markierte auf meinem Handy Geheimtipp Wanderungen die ich am nächsten Morgen plante. Der Tag begann früh, denn gemäss Jason müsste der Sonnenaufgang der reinste Wahnsinn sein. Aufstehen war hart, ich fuhr zur Markierung, auf meiner Handykarte immer Richtung White Point. Der Weg wurde steinig, immer steiniger, enger, die Büsche klebten bereits Links und Rechts an meiner Autotür, immer wieder musste ich den hohen Steinen ausweichen um den Autoboden nicht aufzukratzen. Irgenwann war Schluss, die Steine vor mir waren zu hoch, ich konnte nicht mehr weiter. Wenden konnte ich in dieser engen Strasse ebenfalls nicht, dafür war es viel zu eng. Etwas panisch beschloss ich das Auto stehen zu lassen und zu Fuss weiter zu gehen, den Sonnenaufgang zu geniessen und dann zu schauen wie ich da wieder raus komme😱 Der Sonnenaufgang war fabelhaft, einer der besten Sonnenaufgänge die ich je gesehen habe.😍 Als die schönen Momente vorbei waren, lief ich etwas besorgt zurück zu meinem Auto. Ich sah den Zeitungsartikel bereits vor mir "Schweizerin muss samt Auto ausgeflogen werden" 🤣 Die Rückfahrt dieser paar hundert Meter dauerte fast eine Stunde und kostete einige Schweissperlen! Immer wieder musste ich aussteigen um zu sehen ob die Steine zu hoch waren und allenfalls den Boden aufreissen könnten. Als ich da endlich raus war, war ich endlos erleichtert, bis auf wenige Kratzer an der Seite war das Auto einwandfrei. Phu, erleichtert und irgendwie auch stolz dass ich das Auto rückwärts da rausgefahren habe, setzte ich die Erkundung fort😜 Als nächstes Stand eine kleine Wanderung mit einer einmaligen Sicht auf die Bucht auf dem Programm. Jason hat nicht gelogen, es war fantastisch und da es ein Insidertipp war, war ich auch der einzige Mensch auf diesem Berg. 😍 Ich habe noch einige Aussichtspunkte besucht bevor ich Abends noch den touristischen Skyline Trail (mehr ein Spazierweg) machte. Natürlich stand am Abend wieder Lagerfeuer auf dem Programm. 😅 Wenig Schlaf war bereits vorprogrammiert. 🙈
Am nächsten Tag schloss ich mich 2 Einheimischen an. Wir liefen quer durch den Wald zu einem Fluss, wo man die Flusskanäle runterrutschen konnte. Ich traute der Sache nicht so ganz und stellte mich schnell als Fotografin zur Verfügung. 😜 Als unser einheimisches Abenteuer beendet war besuchten wir noch verschiedene andere Aussichtspunkte, schauten uns den Sonnenuntergang an und kehrten wieder zurück, zu unserem Lagerfeuer. Es war bereits mein letzter Abend in Cape Breton - ich hätte noch Tage und Wochen bleiben können. Ein wunderbares Fleckchen.
Der Wecker klingelte viel zu früh, es war noch dunkel als ich mich auf den Rückweg nach Halifax machte. Ich wollte unbedingt noch den Franey Trail laufen und musste deshalb bereits bei Dunkelheit losfahren. Die Wanderung so früh am Morgen zu starten, hatte den Vorteil, dass noch niemand auf dem Wanderweg war. Ich konnte die atemberaubende Aussicht für mich alleine geniessen. 😍 Als ich wieder beim Auto war, war der Parkplatz schon rappel voll - früh aufstehen hat sich also doppelt gelohnt.
Die Autofahrt nach Halifax war elend lang. Gerade noch rechtzeitig und 10 Minuten vor Schliessung erreichte ich die Rückgabestelle in Halifax.
Nächster Stopp Quebec ✈️